On y va – auf geht's – let's go!

ON Y VA - AUF GEHT'S - LET'S GO! Rückblick und Ausblick

Zum Ende des Programms haben wir das Programm selbst und die geförderten Projekte analysiert, um Erkenntnisse und Tipps für die Zukunft festzuhalten.

Besonderheiten des Programms
  • Beratung und Begleitung der Teams neben finanzieller Unterstützung

In den zwölf Jahren Laufzeit des Programms haben wir eins festgestellt: um Projekte - vor allem international - durchzuführen, ist eine finanzielle Unterstützung notwendig. Darüber hinaus ist auch eine fachliche Begleitung der Teams sehr von Nutzen. In diesem Zusammenhang wurden folgende Angebote sehr gerne angenommen und hatten genauso ihren Anteil an der erfolgreichen Umsetzung der Projekte: Tipps für die Kommunikation mit den Partnern, Hilfestellung beim Kontakt mit der Presse oder praktische Ideen für den Umgang mit den Sprachen.

  • Netzwerktreffen als Erfahrungsaustausch und Impulsgeber

Im Programm wurde viel Wert auf den Erfahrungsaustausch gelegt. Dafür wurden regelmäßige Seminare angeboten, an denen Vertreter von geförderten Projekten, Interessenten und Ehemalige teilnehmen konnten. Auch wenn die Projekte sehr vielfältig waren, beschäftigten die Teilnehmer ähnliche Fragen (Finanzierung von Aktivitäten, Kommunikation mit den Partnern, Suche nach Teilnehmern...). Sie profitierten sehr von den Anregungen und Diskussionen während der Seminare. Zusätzlich erhielten sie Input vom dfi und von externen Referenten. Für eine unkomplizierte Kontaktaufnahme zwischen den Seminaren wurde 2015 eine Diskussionsplattform als geschützter Raum errichtet, um darin gezielt über Aktivitäten zu informieren und Fragen zu diskutieren.

  • Sichtbarkeit und Anerkennung

Es finden so viele tolle Projekte im deutsch-französischen und europäischen Bereich statt. Oft werden sie in der Öffentlichkeit nicht genügend wahrgenommen. Mit praktischen Tipps haben wir hier versucht, die Teams bei der Kontaktaufnahme mit der Presse und bei der Darstellung ihrer Projekte zu unterstützen.
Zusätzlich wies das Programm eigene Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit auf, wie die Projektwebseite, einen eigenen Newsletter oder eine Facebook-Seite, welche zusätzlich zur Kommunikation der Projektteams den Aktivitäten Sichtbarkeit verliehen.

Erkenntnis: die Vielfalt des Engagements

Ansatz des Programms war, dass das zivilgesellschaftliche Engagement sehr breit ist und viele Formen annehmen kann. Deshalb enthielten die Förderkriterien keine Vorgaben zur Gruppengröße, Alter, Themen usw. Dieser Ansatz hat sich bewährt. Die eingegangenen Anträge und geförderte Projekte zeigen, wie vielfältig das Engagement in Deutschland, Frankreich und Europa sein kann. Während der Programmlaufzeit haben wir:

  • 403 Anträge erhalten.
  • 107 Projekte gefördert, davon rund 60% Vereine.
  • als dritte Partner 16 europäische Länder (darunter vorrangig Polen und Italien) und als vierte Partner 6 Länder außerhalb der EU (Senegal, Russland, Burkina Faso, Palästina, Bosnien, Ukraine) erreicht.
  • Projekte in vielfältigen Bereichen gefördert: Musik, Kultur, Soziales, Bildung, Umwelt, Europa, Sport, Gesundheit, Migration…
  • eine große Vielfalt an Formaten gesehen.

Es gibt also nicht nur eine Form des internationalen Austauschs. Es ist auch nicht notwendig und nicht immer empfehlenswert, innovative Formate zu erfinden. Bei ON Y VA wurden sowohl Erstkooperationen mit klassischem Besuch und Gegenbesuch als auch Treffen an Drittorten, gemeinsames Tun und Reflektion gefördert.

  • Die Förderung On y va

In die Förderung kamen sowohl kleinere Treffen als auch umfangreiche, mehrjährige Vorhaben. Die Gesamtbudgets variierten zwischen 2.000€ und 153.000€, wobei nur wenige ein Budget von über 50.000€ aufwiesen. Bei etwa einem Drittel der Projekte war die Förderung existenziell für die Durchführung, denn mehr als 60% des Budgets wurde durch On y va finanziert. In vielen Fällen handelte es sich um Ko-Finanzierungen.

Erkenntnis: Bedingungen für ein erfolgreiches Projekt
  • Bedeutung des Umfelds

Die Konstellation der Partner und die Aufgabenverteilung unter ihnen ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Vorhabens. Internationale Vorhaben lassen sich am erfolgreichsten durchführen, wenn sie in einem breiteren Umfeld (Institution, Verband, Stadt…) verankert sind. So lassen sich die Aufgaben besser verteilen und die Ergebnisse wirksamer verbreiten. Eine absolute Parität zwischen den Partnern ist nicht erforderlich. Wichtig ist, dass die Kompetenzen jedes Einzelnen erkannt und für das Projekt eingesetzt werden.

  • Sprache ist kein Hindernis

Die Frage des Umgangs mit den Sprachen stellt sich bei jeder internationalen Kooperation. Fordert man Kenntnisse der jeweiligen Partnersprache als Voraussetzung, schließt man eventuell einen Teil des Zielpublikums aus, sucht man die Unterstützung von Dolmetschern, leiden die direkte Kommunikation und das Budget. Nach unserer Erfahrung stellen die unterschiedlichen Sprachen oder die mangelnden Sprachkenntnisse meistens kein Hindernis zum Austausch dar. Unterschiedliche Ansätze sind denkbar:

-       Einsatz von nonverbaler Kommunikation, sprachunabhängige Darstellungs- und Kommunikationsformen (Malen, Musik…)

-      Anwesenheit von Schlüsselpersonen, die mehrere Sprachen beherrschen und vermitteln

-      Sprachanimationen

-      Einsatz des Englischen als Funktionssprache

-      Einsatz von Dolmetschern (meist auf ehrenamtlicher Basis)

Wichtig ist hier, dass das Projektteam unter sich einen wirksamen und guten Kommunikationsweg findet, um Missverständnisse zu vermeiden und das Projekt nach den gemeinsamen Vorstellungen aufzusetzen.

  • Kommunikation und Vertrauen

Zu Beginn einer jeden Kooperation ist ein Kennenlernen der Partner unentbehrlich. Dieses kann digital, besser aber persönlich stattfinden, denn es ist wichtig, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und sich erst einmal über Erwartungen, Arbeitsmethoden und Kompetenzen auszutauschen. Im weiteren Verlauf des Projekts helfen eine klare Aufgabenverteilung und regelmäßige (digitale) Kontakte. Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse sollten sachlich und zeitnah angesprochen werden. Herrscht gegenseitiges Vertrauen, können diese meistens schnell beiseite geräumt werden.

Vertrauen

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Sprache ist kein Hindernis

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Aufgaben im Team verteilen

©Dominik Winkler